Krieg ist Mannschaftssport I.
Im Moment rüsten sich weltweit die Länder für einen Krieg hoch. Zwar gibt es Verhandlungen auf politischen Ebenen, doch wir fühlen, das hat keinen Sinn. Sofern nicht ein Wunder geschieht. Auf dieses wollen wir aber nicht warten und erkennen, dass den Führungsetagen die Bürger total egal sind. Daher ist es die Pflicht eines jeden Einzelnen sich selbst zu rüsten. Wir wollen dabei ein paar Tips und Gedanken mitgeben.
Auf die eine oder andere Weise können Szenarien unterschiedlich sein. Die Essenz ist immer dieselbe: Sie müssen die ersten zwei Wochen überleben, und dann „wird die Schrecksituation sichtbar und somit klarer“ (und das bedeutet nicht, dass Sie zwei Wochen zu Hause bleiben müssen). Ihre Aufgabe ist es, „Arbeitsressourcen zu schonen“, also sich selbst.
Hauptsache, denken Sie daran, es wird immer ungefähr drei Grad "Arsch" geben:
• Lokale Schlachten, • ausgewachsener Krieg,
• vergebliche Besetzung,
gefolgt von der Zerstückelung des Landes. Ich erkläre das, um einen sehr wichtigen Punkt darzustellen, den Menschen unter Stress normalerweise vergessen:
Handeln hängt von der Situation ab.
Keine Emotionen!
Initiative und gesunder Menschenverstand.
Schießen auf der Straße ist nicht das Ende der Welt. Selbst wenn Sie einen Punkt für die Erstbehandlung der Verwundeten an Ihrem Eingang und eine 120-mm-Mörserbesatzung im Hof haben, bedeutet dies nicht, dass Sie dringend davon rennen müssen.
Beschuß und Leichen sind für Sie neu, aber sie bedeuten nichts. Ein eigenes "Fahr-zur-Hölle-Manöver" kann Sie Ihr eigenes Leben kosten.
Machen Sie sich keine Sorgen, geraten Sie nicht in Panik, schauen Sie sich an, wer auf wen schießt, und vor allem, warum. Analysieren Sie Ihre eigene Situation sehr genau und wägen Sie Ihr Handeln ab.
Während wir in der Stadt sind
Wenn Sie sich im Laufe der Ereignisse und Turbulenzen entschieden haben zu fliehen, dann werde ich schon jetzt versuchen, Ihre Chancen kurz zu erhöhen.
In einer Stadt gibt es kaum Überlebenschancen. Es gibt nicht genug Lebensmittel in den Städten und niemand wird sie im Falle von Unruhen verteilen. Lebensmittel sind nur in Geschäften und Lebensmittelbasen erhältlich (Sie können sie vergessen denn Truppen oder Banditen werden dort sofort auftauchen).
Es ist sinnvoll, Lebensmittel am ersten Tag zu kaufen, wenn sie noch verkauft werden; dann schließen die Geschäfte und das Personal fängt selbst an sich mit den Lebensmitteln zu versorgen (oder du hast schon heute für morgen vorgesorgt?).
Wenn im Moment das mit dem „Kaufen“, also der Lebensmittelversorgung bei Ihnen verstanden wurde kommen wir zum nächsten Schritt:
Sollten Sie es versäumt haben sich Nahrungsmittel zu bunkern, dann sollten Sie einmal darüber nachdenken sich diese auf nicht ganz legalem Weg zu verschaffen.
Wasser wird eine ganz große Not, weil der Strom ausfallen wird (Stromlieferanten sind begehrte Ziele der Militärs). Also den Wasserkanister in der Wohnung immer aufgefüllt haben.
In der Gruppe von Gleichgesinnten hat jedes Mitglied höhere Chancen bei einem Raubzug zu überleben. Okay, okay. Ich sehe, zur Kriminalität haben Sie nicht das Zeug, was unter Umständen nicht gut oder sehr gut sein kann. Es bleibt Ihnen überlassen. Kommen wir zur "zivileren" Form des Überlebens.
Ausgangssituation:
Krieg oder Bürgerkrieg in einer Großstadt
Die Situation kann sich unterschiedlich entwickeln, aber Ihr Hauptziel besteht zunächst darin, die ersten zwei Wochen zu überstehen und sich zurechtzufinden. Das heißt aber nicht, dass man sich diese zwei Wochen zu Hause verstecken und jammern soll. Andererseits sollte man auch möglichst nicht auffallen.
Sie müssen sich nun Ihres neuen Ziels bewusst sein. Und das Ziel ist das eigene Leben zu retten und Kräfte zu schonen. Und bitte immer daran denken, dass die Hölle, in die Sie geraten sind, immer (mehr oder weniger) aus drei Etappen besteht:
Lokale Zusammenstöße, vollwertiger Krieg, Landzerfall.
Das sage ich nur deswegen, damit Sie eine sehr wichtige Sache begreifen, die sonst öfters vergessen wird:
Richten Sie sich immer nach der konkreten Situation.
Es darf aber keine Spontaneität geben, nur der gesunde Menschenverstand regiert!
Eine Schießerei auf der Straße ist noch lange kein Grund zur Panik.
Selbst wenn in Ihrem Haus eine provisorische Sanitätsstelle eingerichtet wird, oder wenn Sie im Hof Kämpfer mit einem Granatwerfer vorfinden, bedeutet das noch nicht, dass Sie sofort fliehen müssen (obwohl ein Granatwerfer Sie schon etwas nachdenklich stimmen soll, denn er ist grundsätzlich ein beliebtes Angriffsziel).
Also nochmals das Wichtigste:
Schießerei und Leichen sollen Sie nicht beeindrucken, denn chaotische Versuche „wohin auch immer“ wegzurennen können Sie das eigene Leben kosten.
Keine Hektik, keine Panik. Versuchen Sie lieber zu verstehen, wer genau auf wen und mit welchem Zweck zielt und wo Ihre Chancen in der Situation sind.
In der Stadt
Wenn Sie Ihre neue Situation eingehend genug analysiert haben und zum Schluss gekommen sind, doch zu fliehen, dann wägen Sie bitte zuerst Ihre Chancen ab.
Die Überlebenschancen sind in Metropolen
grundsätzlich minimal
Denn in Großstädten werden die Lebensmittelvorräte sofort knapp, und bei Unruhen wird sich niemand um eine geregelte Ausgabe / Verteilung kümmern.
Lebensmittel gibt es in der Stadt nur in Läden und Großhandelslagern. Aber diese Stellen können Sie sofort vergessen, denn Kämpfer bzw. Plünderer werden dort viel schneller als Sie ankommen.
Zu kaufen gibt es Lebensmittel bestenfalls nur am ersten Tag der Unruhen. Danach werden Geschäfte geschlossen, die noch vorhandenen Nahrungsmittel werden selbst vom Personal ausgeplündert.
Selbstverständlich müssen Sie genug Wasser und Essen im Vorrat haben. Denn mit Wasser wird es noch schlimmer aussehen, als mit den Nahrungsmitteln.
Ganz wichtig in der Not:
den Behälter am Klosettbecken nicht vergessen!
Auf keinen Fall unnötig Wasser aus dem Behälter rauslassen! Also keine Blümchen auf der Fensterbank damit gießen! Das Wasser im Klosettbecken ist ganz normales Leitungswasser. Damit können Sie locker eine ganze Woche durchhalten.
Es ist nicht anders als das Wasser aus dem Wasserhahn, eine Steigleitung mit kaltem Wasser. Und dies ist eine Woche zum Leben da und nicht zum Trauern (na ja, auf alle Fälle nicht zum Sterben - das ist sicher).
Noch etwas Wichtiges wenn die Stromversorgung noch funktioniert:
bei jeder Möglichkeit zur nächsten Tankstelle gehen und Sprit in Kanistern tanken. Der Kraftstoff ist extrem wichtig, wenn man bedenkt, doch in der Stadt zu bleiben. Aber Kanister bitte nicht zu Hause aufbewahren, denn die Dämpfe sind hoch entflammbar. Am besten ein Depot auf dem Deckboden einrichten oder wenn wer ein eigenes Haus hat die Kanister draussen in dem Geräteschuppen aufbewahren.
Eine Lagerstelle im Keller passt eher weniger, denn dort werden sich Menschen vor Beschuss retten wollen und wenn Sie bei einem Beschuß nicht unter den Schuhsohlen gegrillt werden wollen.
Nun zum nächsten Punkt:
grundlos töten wird man Sie wohl kaum.
Im Kriegszustand vergeudet niemand Munition, um Menschen ohne Waffen abzuknallen. Natürlich ist das kein Grund, um unbesorgt in der Gegend herum zu laufen, aber dennoch können Sie sicher sein, daß Sie keine Zielscheibe ersten Grades sind. Erfahrungsgemäß ignorieren Kämpfer die lokale Bevölkerung, jedenfalls solange heftig gekämpft wird.
Klar kann man eine verirrte Kugel - besonders im Dunkeln - nie ausschließen, ansonsten hält sich die Gefahr erschossen zu werden in Grenzen.
Nicht vergessen:
meiden Sie immer Rundfunk- und Fernsehanstalten, sowie andere Infrastrukturobjekte.
Wenn Ihre Wohnung bewaffnete Männer betreten und sagen, dass es hier ab sofort eine Maschinengewehrposition gibt, dann kurz zustimmen und abhauen.
Vergessen Sie die Wörter wie „Privateigentum“, „nicht einverstanden“ usw., denn als Rückmeldung auf den Einspruch kommt sehr wahrscheinlich eine Kugel in Ihre Stirn zu Besuch.
Hauen Sie am besten ab, selbst wenn man darauf nicht besteht. Denn eine eingerichtete bewaffnete Position ist ein äußerst begehrtes Ziel der Gegenseite.
Meiden Sie auch die Krankenhäuser
Beide kampfbereiten Seiten werden versuchen, das Krankenhaus zu besetzen. Es ist immer ein strategisches Ziel.
Dementsprechend wird dort in der Gegend viel geschossen. In der Regel werden die Krankenhäuser auch gebombt, denn die Autoren der Genfer Konvention trifft man ja in den Kriegsgebieten eher selten.
Nochmals:
vergessen Sie, daß Sie Privateigentum haben. Das haben Sie nicht mehr. Von dieser Erkenntnis hängt Ihr Leben jetzt direkt ab.
Töten muss man nur, wenn jemand Essen oder Wasser beansprucht. Alles andere ist unwichtig. Und glauben Sie mir: Auch Sie können einem anderen Menschen weh tun, wenn es sein muß.
Wenn Sie es schaffen, Ihr Auto gegen eine Maschinenpistole zu tauschen (z.B. im nächsten Polizeirevier), dann haben Sie viel Glück gehabt. Auch wenn es sich um ein Tauschgeschäft Mercedes gegen Kalaschnikow mit 2-3 Magazinen handelt. Das Auto brauchen Sie ja sowieso nicht mehr. Aus der Stadt können Sie damit definitiv nicht fliehen, beschossen werden Sie aber im Wagen ganz bestimmt.
Solange Sie in der Stadt sind, empfehle ich keine Tarnkleidung zu benutzen, um keinen „Initiativschuß“ zu provozieren.
Also, wo sind wir nun?
Wir gehen von Straßenkämpfen in unserer Stadt aus.
Wir haben uns entschlossen, situationsbedingt oder taktisch in der Stadt zu bleiben, obwohl diese Entscheidung fast immer eine schlechtere ist.
Jetzt kurz zusammengefasst:
Geschäfte plündert man schon ab dem zweiten Tag, sie schließen auch sehr schnell. Waffen sind eventuell bei der Polizei zu besorgen, etwas Wasser gibt es im Behälter am Klosettbecken, Sie haben kein Privateigentum mehr, der bewaffnete Mann hat immer recht, Sie müssen immer dort verschwinden, wo Kämpfer erscheinen, jede Person in Tarnkleidung wird zum Kämpfer (auch ungewollt), Spritvorrat ist ein Riesenvorteil für Sie (fungiert notfalls als eine Art Ersatzwährung genau so gut wie Waffe bzw. Munition), Infrastrukturobjekte immer meiden.
Und jetzt noch ein Tip:
Nie ziellos herumlaufen.
Ganz besonders – nie „mal schauen, was los ist“.
Im Stadtkampf werden die meisten Operationen „still“ durchgeführt. Denn das sind ja in der Regel Aufklärungs- bzw. Diversionsaktionen. Also werden Sie von jeder Aufklärungstruppe, die Sie ins Blickfeld bekommt, einfach vernichtet.
Gegnerische Kämpfer, die mit dem erhobenen Finger in eine Richtung zeigen und weiter laufen, gibt es nur im Kino. In der Realität werden Sie an der Stelle gemessert. Denn das Fehlen der Zeugen und Sie sind ein Zeuge in diesem Moment, ist die Grundbedingung fürs Überleben der Kämpfer und den Erfolg der Operation.
Mehr noch:
Jede Kampfgruppe wird Sie garantiert abknallen, allein deswegen, daß Sie ihre Position nun bereits kennen. Sie sind in de Situation, daß Sie Zeuge waren!
Dieses Wissen wird Sie das Leben kosten!
Also, wenn Sie von fern Kämpfer sehen, die Sie freundlich heran winken, dann sind Sie bereits ein toter Mann, es sei denn, Sie schaffen es noch, sofort wegzulaufen.
Nochmals:
Kämpfer können durchaus freundlich aussehen, lächeln und sogar Hilfe anbieten. Aber sobald Sie sich nähern, ändert sich die Situation für Sie dramatisch.
Nun haben Sie sich entschlossen, die Stadt zu verlassen. Dabei besteht Ihr Hauptproblem darin, dass die Stadt entweder blockiert oder umkämpft wird.
Sollten Sie – aus welchem Grund auch immer – den Moment der anfänglichen aktiven Schießerei verpaßt haben, dann haben Sie Pech gehabt. Verloren sind Sie jedoch noch nicht.
Es gibt ja nämlich immer einen Weg aus der Stadt heraus.
Dabei unterscheidet man prinzipiell zwischen zwei Etappen:
Erstens: Ihre Route innerhalb der Stadt.
Und Zweitens: das Passieren der Absperrung.
Große Städte sind in der Regel von Ringstraßen umzingelt. Und gerade das wird für Sie nun zum Problem. Schützenpanzer brauchen nur ein paar Stunden, um die Stadt lückenlos zu blockieren. Ist das bereits passiert, dann versuchen Sie unter keinen Umständen „unbemerkt durchzuschleichen“.
Solche Versuche werden von den Kämpfern grundsätzlich als „unregelmäßige Aktivitäten“ eingestuft, die während Kampfhandlungen unverzüglich mit einem Feuerstoß beseitigt werden.
Also gehen Sie auf eine Kontroll-Passierstelle zu und zeigen dabei unmißverständlich die Absicht sich zu ergeben.
Aber bis dahin haben wir ja noch einen langen Weg vor uns.
Und nochmals:
Sie bewegen sich nur zu Fuß, nicht mit dem Auto fahren! Jedes Fahrzeug wird in der Stadt beschossen, und zwar garantiert.
Also, was nehmen wir denn mit auf den Weg?
Vor allem den Rucksack mit Sachen, die man zum Überleben braucht (hauptsächlich Essbares). Dann – idealerweise – Waffen (ein Gewehr und eine Pistole). Dann brauchen Sie noch eine andere Tasche mit dem gleichen essbaren Vorrat wie im Rucksack, aber in einem viel kleineren Umfang. Die Tasche möglichst nah am Leib anbringen und nicht unnötig abnehmen.
Ganz wichtig:
Juwelierwaren unbedingt mitnehmen, aber getrennt platzieren, am besten in die Unterhose, im Rocksaum o.ä. einpacken.
Dann ein weißes Laken um den Rucksack winden und fixieren. So wird jeder Kämpfer, dem Sie begegnen (und davon wird es eine ganze Menge geben), Sie eher als einen Zivilisten definieren. Darum werden Sie nur durchs Visier beobachtet, der Hahn wird aber nicht abgedrückt.
Natürlich wäre es falsch, mitten auf den Straßen zu laufen. Andererseits versuchen Sie bloß nicht, sich a la Schwarzenegger mit Matsch im Gesicht zu tarnen. So machen Sie sich zu einer Zielscheibe, wie jedes andere verdächtige Objekt.
Also keine Tarnung
Sie sind ein Zivilist, und das weiße Laken auf Ihrem Rucksack ist faktisch die weiße Flagge, die Sie vor der Kugel schützt.
Bitte geben Sie sich Mühe, um möglichst „uninteressant“ zu erscheinen – jeder Kämpfer muss sofort verstehen, dass Sie nur ein Flüchtling sind.
Die Waffe haben Sie ja bei sich. Diese sollten Sie aber verstecken.
Die (aufgezogene) Pistole gehört in der Jackentasche.
Falls Sie eine MP haben, dann zusammenklappen und unter der Jacke verstecken.
Kein sperriges Gepäck auf der Brust festmachen, denn falls Sie beim Beschuss auf den Boden fallen müssen, macht dieses Gepäck Sie zu einer etwas hervorgehobenen und somit zu einer „besseren“ Zielscheibe.
Wenn Sie sehen, dass sich ein Kämpfer Ihnen nähert, dann bleiben Sie sofort stehen und verhalten Sie sich ganz ruhig. In diesem Gefecht haben Sie keine Chancen, denn mehrere Kameraden des Kämpfers betrachten Sie durch Visiere.
Heben Sie die Arme in die Luft.
Wahrscheinlich will der Kämpfer nur Ihren Rucksack etwas ausschlachten, denn zum Abknallen hat er ja mehr als genug Zeit gehabt.
Will er den ganzen Rucksack, geben Sie ihm diesen ruhig. Er wird Ihnen sowieso spätestens am nächsten Checkpoint weggenommen. Aber bestehen Sie unbedingt darauf, das Laken und ggf. die kleine Tasche zu behalten.
Das ist ein psychologischer Trick:
wer das Größere bekommt, der kann auch schon mal auf das Kleinere verzichten. Zumal sollten Sie diese Option mit dem Rucksackverlust eigentlich vorab geplant haben.
Dann fragt der Kämpfer Sie nach der Waffe.
Falls Sie ein Gewehr bei sich haben, merkt man das doch gleich. Also antworten Sie ruhig, daß Sie tatsächlich im Besitz einer Waffe sind. Sie wird Ihnen natürlich entzogen. Das ist aber ok so. Damit zeigen Sie, dass Sie nicht kampfwillig sind. Darüber hinaus haben Sie eine Chance, die Pistole zu behalten. Denn wer wird schon so einen fügsamen Flüchtling extra abtasten. Je nach Situation sollten Sie diese auch gleich auf das Gewehr oben drauf legen. Sicher ist sicher. Es ist Ihr Leben!
Nun zu Ihrer Geschwindigkeit.
Sie können sich durchaus glücklich schätzen, wenn Sie in der besetzten Stadt 10 bis 15 km pro Tag schaffen.
Nicht vergessen:
Sie nehmen ja nicht die kürzere Strecke, sondern Sie müssen zahlreichen lokalen Zusammenstößen ausweichen. Wenn also der Stadtrand (Ringstraße) von Ihrem Haus 10 km entfernt ist, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Sie diese Strecke innerhalb eines Tages schaffen.
Ganz wichtig:
nur beim Tageslicht marschieren. Die Fortbewegung in der Nacht ist der schnellste Weg ins Jenseits. Also gehen Sie brav bei Tageslicht, und das weiße Laken auf dem Rücken nicht vergessen.
Ein versuchtes Versteckspiel macht Sie zum Freiwild
Jetzt nehmen wir mal an, Sie haben es endlich bis zur Ringstraße bzw. Stadtrand geschafft. Dann schmeißen Sie die Pistole weg und schauen Sie sich zunächst mal ruhig um. Denn am besten müssen Sie nicht auf einzelne absperrende Soldaten, sondern möglichst auf einen stationären Checkpoint zugehen.
Der Clou:
Militärs auf dem Checkpoint sind besser geschützt, darum sind sie in der Regel etwas gutmütiger.
Also haben diese Militärs einen Grund weniger um Sie kurzerhand niederzuschießen. Ca. 300 Meter vor dem Checkpoint heben Sie die Hände mit dem weißen Laken hoch und machen Sie mit der Stimme auf sich aufmerksam.
Sie werden vom Personal durchsucht.
Aber die Waffe haben Sie ja nicht mehr. Sie sind nur ein harmloser Spießbürger. Dann werden Sie an den Vorgesetzten weitergeleitet. Das ist normalerweise ein Leutnant. Also nicht übermäßig kriecherisch werden. Sobald sich ein Augenblick ergibt (und er ergibt sich wohl), wo ihr zu zweit seid, dann bieten Sie dem Offizier ein Tauschgeschäft an:
Ihr Restvorrat gegen das „Durchzugsrecht“
Wenn die Verhandlung klappt, dann sind Sie endlich raus aus der Stadt!
Ja, Sie verlieren dabei bis ca. 2-3 Tage, die Waffe und (fast) alle Vorräte. Das ist aber normal und sogar eine tolle Leistung! Denn die umzingelte Stadt wird bald zu einem riesigen hungernden Gefangenenlager. Also alles, was Sie geben, um von dort rechtzeitig auszubrechen, wird nicht viel genug sein.
Nun kommen Zusammenfassung und einige andere wichtige Details:
Sie bewegen sich vorsichtig, spielen aber keinen Aufklärer. Sie haben Zivilkleidung an, mit dem weißen Lappen auf dem Rücken. Sie haben eine kleine Tasche mit dem dringend nötigen Inhalt.
Etwas Juwelierwaren (bzw. Gold) sind sehr vom Vorteil. Sie haben Waffe(n) dabei, aber nur bis zum Militär-Checkpoint am Stadtrand, denn mit der Pistole in der Tasche können Sie wem kaum klar machen, daß Sie kein Deserteur oder getarnter Feind sind.
Zum Proviant
Schokoriegel mit Erdnüssen sind sehr nahrhaft und kompakt. Für einen erwachsenen Mann reichen 6 Doppel-Snickers pro Tag aus, auch wenn Sie auf warmes Essen bis auf weiteres zu verzichten haben. Darüber hinaus kann man Schokoriegel auch bequem unterwegs verspeisen.
Die Snickers haben alles Nötige, um Ihr physisches und geistiges Wohlbefinden in Stress-Situation einigermaßen aufrechtzuerhalten.
Und jetzt das Wichtigste
Männer mit MPs sind enorm gestresst: sie erwarten ja jede Sekunde, dass sie beschossen werden. In dieser Situation ist es leider sehr wahrscheinlich einen Initiativschuß zu provozieren. Also verhalten Sie sich immer ruhig, brav und vernünftig wenn Sie solchen Männern begegnen. Ihre Ambitionen gehören der Vergangenheit.
Ab sofort sind Sie im Krieg
Nun sind Sie raus aus der Stadt, und Sie haben endlich Ihre Freiheit. Und damit aber auch neue Probleme.
Bis jetzt sind wir immer von dem schlechtesten Szenario ausgegangen. Also machen wir es weiter so.
Die schlimmste Situation sieht wie folgt aus:
Sie sind außerhalb der Stadt, haben nichts zu essen und keine Waffe.
Idealerweise sollten Sie eine Landeskarte haben, wo Sie schon vorab ein paar Zufluchtsziele markiert haben. Haben Sie das nicht getan, dann überlegen Sie sich zumindest, welche Himmelsrichtung für Sie am günstigsten wäre.
Grundsätzlich gilt:
weg von Ballungszentren und Großstädten.
Und suchen Sie bloß keine Zuflucht bei „Militärs“. Es ist nämlich ein großes Irrtum zu glauben, daß Sie dort aufgenommen und verpflegt werden. Bestenfalls (!) werden Sie von überforderten Offizieren ignoriert und vom Militärgelände weggejagt.
Es kann auch schlimmer kommen:
die Militäreinheit kann jederzeit angegriffen und beschossen werden, und Sie kriegen davon massiv was ab.
Und noch ein wichtiger Moment:
Es kann durchaus passieren, daß es in der Einheit Ihres eigenen Landes, auf die Sie getroffen sind, Offiziere und Soldaten gibt, deren Eltern und Familien sich immer noch in der Stadt befinden (faktisch gefangen gehalten werden), aus welcher Sie so glücklich geflohen sind. Es ist aber Krieg und kein Urlaub auf Mallorca.
Hoffen Sie bloß nicht auf ein herzliches Landsleutetreffen wie im Kino.
Ganz im Gegenteil. Sie stoßen eher auf ein merkbares Unverständnis verärgerter und - nicht zuletzt - bewaffneter Männer, die sich große Sorge um ihre Verwandten machen.
Die Zuflucht bei Militärs ist also wirklich keine gute Idee
Die beste Lösung wäre natürlich ein eigenes Landhaus in der tiefen Provinz zu haben. Besser noch, wenn Sie vorgesorgt haben und genug Medikamente sowie Vorräte (vor allem Wasser und Fleischkonserven) dort im Keller lagern. Selbst mit einer kleinen Hütte in einem abgelegenen Ort haben Sie das große Los gezogen.
Aber, wie gesagt, wir gehen vom schlechtesten Szenario aus, und demnach haben Sie keine Bleibe auf dem Lande.
In dieser Situation müssen Sie für sich unbedingt zwei Fluchtziele bestimmen. Das erste Ziel sollte nicht allzu weit von der Stadt befinden. Das zweite Ziel kann ruhig viel weiter liegen. Als erstes Fluchtziel passt zum Beispiel ein Campingplatz oder Feriendorf in der Stadtumgebung.
Denken Sie dabei zum Beispiel an eine Ferieneinrichtung, die Sie im Urlaub oder am Wochenende mal besuchten. Erstens kennen Sie den Weg bis dahin. Zweitens wissen Sie auch in etwa, was Sie dort zu erwarten haben, und Sie haben vielleicht eine Vorstellung, wie es dort mit Wasser und Nahrungsmitteln aussehen könnte.
All das ist vor allem eine sehr große
psychologische Unterstützung
Sie wissen ja bereits aus Jahrelanger Fernseherbildung, wie elendig die Flüchtlingsmassen aussehen. Abgemagert, zerschlißene Kleidung, keine Schuhe an den Füßen usw. Bis sich jemand - im Kriegsfall - um sie kümmert, können Wochen und Monate vergehen, denn in den umkämpften Gebieten werden Stützpunkte des „Roten Kreuzes“ nicht gerade an jeder Ecke organisiert.
Vergessen Sie die fremde Hilfe und
bestimmen Sie lieber konkrete Fluchtziele.
Nun nehmen wir an, Sie haben das erste Ziel erreicht. Jetzt können Sie sich etwas umschauen und überlegen, was Sie weiter machen. Das dürfte eigentlich keine Frage sein, denn Sie haben ja das zweite Fluchtziel bereits bestimmt. Falls nicht, dann denken wir mal zusammen darüber nach, was das sein kann.
Die Faustregel ist dabei:
Sie müssen dorthin gehen, wo Sie sich selbst möglichst günstig als Sklave verkaufen können.
Genau so ist es. Stellen Sie sich am besten schon vorab auf diese neue Rolle ein. Generell passt für den genannten Zweck jede Stelle, wo kostenlose Aushilfe gebraucht wird.
Sie müssen sich völlig im klaren sein:
Es ist Krieg, und gewöhnliche Arbeitsverhältnisse funktionieren nicht mehr. Ein Platz zum Schlafen und regelmäßige Mahlzeiten als Entlohnung sollten Sie dankend akzeptieren.
Als solch eine längerfristige Zufluchtsstelle fällt zum Beispiel ein Kloster ein. Aber vergessen Sie christliche Tugenden und so'n Quatsch. Man versteht doch, wer Sie sind, und was Sie suchen. Und solche Suchende gibt es mehr als genug.
Erwarten Sie keine Sonderbehandlung.
Essen gegen Arbeit funktioniert auch im Kloster. Wenn Sie das auch noch selbst anbieten, haben Sie einen Vorteil. Ein weiterer großer Vorteil besteht übrigens darin, daß Kloster doch etwas seltener angegriffen bzw. gebombt werden.
Machen Sie sich vielleicht also schon jetzt Gedanken, wohin Sie notfalls fliehen können.
So, jetzt müssen Sie sich überlegen,
wie Sie zum Fluchtziel kommen
Wie Sie bereits wissen, wird das Recht auf das Privateigentum im Krieg nicht so sehr geachtet, besonders wenn man das Eigentum mit der Waffe nicht schützen kann. Das ist ein kleiner Denkanstoß, falls Sie meinen, daß Sie Ihr weites Fluchtziel am besten mit dem Auto erreichen können, zumal öffentliche Verkehrsmittel höchstwahrscheinlich nicht mehr funktionieren.
Wenn Sie sich nun tüchtig umschauen, finden Sie bestimmt ein mehr oder weniger verwahrlostes Auto. Dabei ist ein verwahrlostes Auto mit dem leeren Tank für Sie uninteressant, denn Sprit gibt es nämlich nicht mehr zu bekommen.
Sobald Sie mit der Autowahl fertig sind, versuchen Sie, es etwas der Situation anzupassen (das setzt aber technisches Verständnis und Wissen voraus, da Sie den Autoschlüßel garantiert nicht im Handschuhfach vorfinden werden). Mahlen Sie zum Beispiel ein rotes Kreuz drauf. Oder basteln Sie ein Kreuz mit einem Klebeband. Der Trick ist nicht besonders schlau, aber vielleicht erleben Sie dadurch unterwegs einen Beschuß weniger.
Nun sind Sie mit dem Auto unterwegs.
Fahren Sie aber langsam, maximal 50-60 km/h.
Der Grund:
für Militärs sind Autostraßen wichtige Objekte, die vorrangig benutzt und kontrolliert werden, also kann ein schnelles Fahren von Soldaten durchaus als verdächtig empfunden werden. Es kann auch passieren, daß Sie „für alle Fälle“ mit einem Schuß angehalten werden.
Andererseits sollten Sie alle Zivilisten, die Sie anhalten wollen, ignorieren. Jemanden per Anhalter mitzunehmen bringt Ihnen nichts außer neuen Problemen. Werden Sie aber von Militärs aufgefordert anzuhalten, denn bremsen Sie sofort und fahren Sie zum Straßenrand.
Nicht aussteigen, nur die bloßen Hände durch das Autofenster zeigen, dann einfach ruhig im Auto bleiben. Ein bißchen beten zwischendurch wäre dabei auch nicht verkehrt, denn niemand weiß, was jetzt kommt.
Wie auch immer, ein aggressives Verhalten
wäre im Moment fehl am Platz.
Wenn Sie schlußendlich es bis zum Ziel geschafft haben, dann haben Sie ein Dach über dem Kopf, Arbeit, Essen und evtl. Menschen, mit welchen Sie ruhig sprechen können (das haben Sie ja während der letzten Tage fast verlernt).
Nun können Sie sich endlich ein paar Tage (beim Schuften und neu orientieren) ausruhen, sich mal umschauen und informieren, wie sich die Situation entwickelt. Es beginnt für Sie eine ganz neue Lebensetappe.
Und nun kommt eine extrem wichtige und traurige Ergänzung:
Wenn Sie glauben, daß Sie den ganzen Weg aus der Stadt nicht nur allein, sondern mit Ihrer Familie bewältigen können, dann liegen Sie völlig falsch. In diesem Fall sind Sie garantiert ein toter Mann, und die Familie auch.
Diese Tips sind nur für Einzelgänger.
Also bitte rechtzeitig und gründlich vorsorgen:
Zufluchtsort, Nahrungsmittel, Wasser - alles muss für Ihre Nächsten vorab vorbereitet werden. Und bei den ersten kleinsten Anzeichen der drohenden Unruhen bringen Sie vor allem die Familie aus der Stadt - sofort und ohne Wank.
Tun Sie das bitte wenigstens um Ihrer Familie willen
Familienmitglieder müssen vorrangig in Sicherheit gebracht werden, und in dem Zufluchtsort müssen sie auch was zu essen haben.
Danach können Sie tun, was Sie wollen
Selbst wenn Sie patriotisch und kämpferisch sind, retten Sie zuerst die Familie und sich selbst, denn ein toter Patriot kann auch seiner Heimat nicht mehr helfen.
Noch etwas:
Viele Flüchtlinge werden auf ihrem Weg auf andere "Gleichgesinnte" treffen. Checken Sie ab, wohin die gehen wollen. Also welches Ziel sie haben. Sollten Sie einen eigenen Plan haben (Zufluchtsort), so verfolgen Sie diesen und lassen Sie sich nicht von den anderen "verführen" mit ihnen zu kommen. Gestatten Sie keinen anderen Fremden sich Ihnen anzuschließen, denn Sie wissen nie, was dieser im Schilde führt und im Krieg ist alles möglich!
Die anderen werden sehr schnell heraus finden, daß Sie "besser" gerüstet sind als sie selbst. Spätestens, wenn Sie Ihren Schokoriegel aus der Tasche holen und den essen wollen, weil Sie Hunger haben. Da Sie aber die Energie selbst brauchen, seien Sie mit allem, auch dem Essbaren, egoistisch! Es ist Ihr eigener Hunger!
Warten Sie nicht auf externe Hilfe.
Die gibt es nicht bei einer globalen oder größeren Katastrophe.
Vergeßen Sie nie: Sie sind auf sich selbst eingestellt.
In der Not kann auch jeder langjährige Freund zu einem erbitterten Gegner werden. Aber, es gibt auch Zusammenschlüße zwischen Fremden. Diese Gruppen sind nur von Dauer so lange das gemeinsame Ziel erreicht wird. Es sind nur "Wegbegleiter" für ein Ziel und es sind und bleiben Fremde und somit Feinde.
Das alles ist unter Vorbehalt geschrieben und dient nur Deiner Gedankenanregung und für das eigene Bewußtsein im Falle eines Falles! Ein angeblicher sicherer Zufluchtsort kann morgen schon ein Angriffsziel sein.
Sei auf der Hut, Freund!
Wir sehen uns im Jenseits.
Früher oder später.
Willst Du mehr an Informationen? ∞ Dann schreibe uns, dann laße ich Dir hier auf dem Blog noch mehr Wissen und Gedanken zu kommen.