6. Streckenabschnitt
- schon befahrener Trail.
Das macht es einem Gespann natürlich leichter,
da die Hunde ihren Mitstreitern nur hinterher laufen müssen.
Ihre Nasen sind ihre Navigationsgeräte.
Umweltfreundlich eben -
Eingekeilt mit Druck von allen Seiten
Nachdem Israel hinter Norwegen fuhr und Schweden immer noch gemächlich hinterher trottete, wendete sich das Blatt eines Morgens.
Die Israelis hatten sich vor den Norweger gesetzt und somit liefen dessen Hunde mit mehr Energie hinterher. Schweden machte auf einmal immensen Druck von hinten auf Norwegen. Norwegen quasi eingekeilt.
Die Hunde mussten nach vorne hin Druck auf ihre Konkurenz ausüben und dem Druck von hinten nachgeben und nach vorne laufen.
Das war dem Norweger doch zu viel und pausierte länger als vorgesehen, so dass die Schweden Anschluss an das erste Team fand. Drei Tage lang waren die Schweden der momentanen Nummer 1 auf den Pfoten und bestimmten auf diese Weise das Tempo.
Norwegen gab nach vier Tagen Dauerstress auf und Schweden nutzte die Chance ohne Aufbau im Nacken seine Strategie durch zusetzen. Die Hunde waren ausgeruht und fit, hatten den Trieb nach vorne. So, als ob aus dem Team ein Ventil entfernt wurde, so liefen sie auch.
- Einmal rechts herum, einmal links herum oder doch eher .... ?
Schneestrassenautobahn ohne Regeln -
Endspurt
Auf einmal war das schwedische Team unsichtbar!
Weg. Nirgends auffindbar. Fort.
Scheinbar in Luft aufgelöst.
Niemand hatte sie gesehen oder gehört.
Nix. Null. Weg waren sie.
Ist ihnen etwas geschehen? Wo sind sie?
Brauchte das Team womöglich Hilfe?
Was war geschehen?
Das Samojedenteam schlenderte somit ohne Druck vor sich her, pausierte noch eine Nacht um dann am dritten Morgen eine böse Überraschung zu erleben.
Die Malamuten standen vor ihnen auf dem Trail.
Runde zwei Kilometer kurz zogen sie mit einem Bogen von hinten um das Samojedenteam herum, um sich dann unbemerkt vor ihnen zu setzen.
Nun gab es Pfoten! Heisse Pfoten!
- Durchgefroren -
Die Samojeden gaben ihr Letztes und der Musher des Malamutenteams liess seine Hunde einfach nur laufen. Durch die Wetterbedingungen waren die Trails hart, hier noch einmal ein Danke an die uns unbekannten Helferleins.
Es war vom Rand aus gesehen ein schönes Bild.
So viele Hunde verschmelzten zu einem einzigen Hund.
Kraftvoller Zug auf den Seilen, Grinsegesichter auf den Schnauzen, Schwänzeleins hoch nach oben gen Himmel gestreckt, leichte Atemwölkchen über ihren Köpfen. Toll! Da geht einem das Herz auf!
Die Samojeden gaben schliesslich auf und der Preis ging nach Schweden.
Glückpfote!
- Was steht auf dem Schild?
"Frozencity 20 Kilometer -
- Was sagt unser alter Hase von Rennleitung zu diesem Rennen?
"Es war dieses Mal hart für die Teams. Ungewöhnlich war es, dass am Beginn des Rennens auf einmal so viele Teilnehmer nach und nach aufgeben mussten. Die Verletzungen der Hunde waren dem gegenüber gestellt sehr niedrig. Das Übliche halt.
Erstaunlich die Taktik des Schwedenteams. Das war eine Überraschung, aber auch hoch riskant! So etwas hatten wir noch nie gesehen. Die ganze Zeit am Schluss mit zu fahren ohne den Platz aufzugeben war schon äusserst riskant. Doch ich persönlich hoffe, dass die Familienfete nun ein für alle Mal beendet ist. Noch einmal so ein Rennen würden meine Nerven nicht mitmachen." (lacht)
- Schnall den Schlitten enger! -