Interview V.
Teil 5
Ist das nicht ein wenig einsam und ein totaler Kontrast zu deinen Einsatzorten, wo es sehr laut zugehen kann?
Einsam? Zwischen Wolf, Biber, Elch und Rentieren? Nein.
Noch trennt ein einfacher Zaun die Klinik vom normalen Betrieb auf dem Stützpunkt,
da die Bauarbeiten auf dem Gelände noch nicht ganz abgeschlossen sind.
Im Innern beherbergt das Gebäude einen High-Tech-Betrieb für Menschenleben
Er begann von sich und seiner privater Umgebung zu reden. Nicht viel und nicht zu tief in der Kiste namens Privatleben, doch es kam Erstaunliches ans Tageslicht.
Dann schwenkte das Gespräch wieder auf die aktuelle Situation des Weltengeschehens. Es war im Grunde eine Analyse der derzeitigen politischen, militärischen Situation, die auf den vorgestrigen Geschehnissen aufgebaut war. Es war mir ein Genuss von ihm durch die Menschheitsgeschichte geführt zu werden.
Noch nie zuvor konnte ich in einzelnen Punkten eine Art Anknüpfung erkennen, oder gar Zusammenhänge. Es war ein sehr vertrautes Gespräch und ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Er konnte die komplizierten Geschehnisse wunderbar einfach und verständlich mit seiner tiefen, ruhigen Stimme erklären. Mir kam der Gedanke, ob er wirklich nur strategisch-millitärisch, logisch und sachlich denken kann? Oder könnten seine Gedanken auch einmal an privaten Dinge hängen?
Du bist nicht verheiratet! Rutschte mir mehr erstaunt heraus. Gibt es einen Grund dafür? Hat diese Entscheidung etwas mit deinem Beruf zu tun? Gibt es jemanden in deinem Leben?
Drei Fragen? Alle auf einmal?
Pierres Lebenskiste, wie er sie nennt, ist von den Einsätzen gezeichnet
Er lächelte und nahm einen Stein vom Sandboden auf. Zwischen seinen Fingern rollte der Stein nun hin und her.
Ja. Entschuldige, du kannst sie aufteilen, wenn du möchtest.
Wir beiden lachten zaghaft.
Zu1: Ja. Zu 2: Auch.
Zur Frage Nummer drei sagte er nichts, sondern zuckte nur mit den Schultern.
Unsere Zweisamkeit wurde leider durch die Rufe unserer Begleiter unterbrochen.
Fortsetzung folgt