Krieg ist Mannschaftssport II.


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Teil I

Mittlerweile ist es auch in deutschsprachigen Medien angekommen, daß es zwischen diversen Staaten knirscht und die Resonanz auf den ersten Beitrag hier im Blog war nicht gerade klein.

Daher: Laß uns weiter machen und unser Wissen erweitern.

Denn Dein Staat wird Dich nicht über Kleinigkeiten oder Dinge, die "klein" sind aber eine große Wirkung haben können, aufklären. Wir versuchen Dich auf eine mögliche schwerwiegende Situation so weit es theoretisch und im Internet möglich ist, vorzubereiten.

Ja, es wird Situationen geben, da nutzen die besten Tips nichts - doch wenn nur ein Tip von hier Dir und Deiner Familie helfen kann, ist unsere Mission gelungen.


Nächstes, anderes Szenario:

Wir entscheiden uns aktiv an den Kämpfen teilzunehmen.

Kommen wir zu einer Besonderheit. Sie sind körperlich top fit, weil Sie seit Jahren Sportbegeistert sind, wollen aber in der Situation nicht zu Hause sitzen und den anderen bei ihrem aktiven Kampf gegen den Gegner nur zuschauen.

Weglaufen ist für Dich keine Option

Das Erste, was Sie verstehen müßen, wenn Sie sich zur Aktivität entschließen ist, daß Krieg ein Mannschaftssport ist.
Das bedeutet, daß Sie nichts, rein gar nichts alleine tun sollen und daher sollten Sie sich einer der Konfliktparteien anschließen.

Schreibe es Dir hinter die Ohren:

Kämpfe nie alleine!


Wenn Du in der Gruppe angenommen worden bist, so erledige jede Arbeit, die man Dir aufträgt und sei sie noch so dreckig. Du bist ab sofort Teil einer Streitkraft und nicht auf einer Outdoorveranstaltung mit abendlicher Party.

Hinterfrage nie etwas, was Dir von den Kameraden oder von Deinem Vorgesetzten angetragen wird. Jegliches Nachdenken darüber ist sinnlos. Es wird Dinge geben, die Du erledigen sollst, die aber nicht klar sind.

In einer Armee versteht niemand alles.

Was Du jetzt schon wissen kannst ist, daß viele Offiziere kleine Tyrannen sind und die Moralisten wirst Du in dem Laden zahlreich vorfinden. Hierachien mußt Du unbedingt beachten.

Das sind Tatsachen, die Norm sind.

Überschätze niemals Deine Intelligenz. Verstecke sie am besten, denn es wird (hoffentlich nie) eine Stunde kommen, in der Du sie einsetzen mußt. Verstecke bis dahin dein Gehirn!

Improvisiere niemals.

Bei konkreten Befehlen und Anweisungen befolge diese. Verfalle nicht ins improvisieren. Befindest Du Dich in einer heiklen Situation, hast Du aber Befehle, so kannst Du je nach Lage so improvisieren, daß Du den Befehl ausführen kannst.

Du wirst sehr oft angeschrieen.

Nimm es Dir nicht zu Herzen. Es ist nicht persönlich gemeint, wenn herum gebrüllt wird. Jeder steht unter „Strom“. Auch Dein Inneres wird sich auf diesen Zustand langsam einstellen. Dein Adrenalin ist im Blut fühlbar. Weil Du ständig aufmerksam sein mußt.

Im Kampf ist jeder, der Gegner und Deine Truppe, wie auch Du selbst, ständig in Bewegung. Daher wird es auch nicht schlimm sein, wenn Dir und Deinen Kameraden die Kugeln um die Ohren fliegen.

Wichtig in einer solchen Situation ist,
daß jeder sich selbst schützt und
jeder seine Kameraden.


Ab und zu ist es schwierig heraus zu finden, wo Deine Kameraden sind oder der Gegner sich befindet. Weil jeder und jede Partei seine Positionen ändert. Ändern muß. Die Wechsel der Positionen sind überlebensnotwendig.

Verlaße Dich nie (und Deine Kameraden sollen es auch nicht) auf Deine oberen Befehlshaber, daß Sie Euch aus einer extrem misslichen Situation heraus holen. Sie sind es, die Euch in die Situation hinein befohlen haben.

Denke daran, Sicherheit ist das oberste Gebot.

Dein Inneres wird sowieso durch das permanente Adrenalin Dein Hirn daran erinnern. Dein Hirn ist Dein persönlicher Personenschutz. Sage Dir morgens, mittags, abends und wann immer es paßt:
SICHERHEIT!

Du mußt es Dir selbst sagen, so daß Dein Hirn es nie vergißt.
Sicherheit! Sicherheit! Sicherheit! Sicherheit!

Marschieren!

Korrigiere immer die Absicherung, wenn Du mit Deiner Truppe unterwegs bist. Wenn ein Kamerad sich nicht an die Absicherung halten kann oder will erhebe nicht gegen ihn die Waffe, sondern spreche mit ihm.

Sollte Dein Kamerad sich nicht darauf einlassen sein Verhalten zu korrigieren, dann sprich mit Deinem direkten Vorgesetzten darüber. Denn jeder weiß, Du bist ein (ehemaliger) Zivilist und hast keine Erfahrung im militärischen Bereich.

Bedenke, es gibt viele Durchgeknallte, die den Helden spielen. Die ballern sorglos um sich und einige werden wegen diesem Verhalten in den Plastiksack gesteckt werden müßen. Leider.

Richte niemals eine Waffe auf Menschen, die offensichtlich nicht Deine Gegner sind. Nicht einmal im Scherz solltest Du das machen. Auch wenn keine Patrone in der Waffe ist, richte niemals Deine Waffe auf einen Menschen.

Finger weg!

Finger weg von Kindern, von Frauen und alten Menschen. Es sei denn, es wird offensichtlich, daß Sie und Deinen Kameraden an den Kragen wollen. Denke daran, auch Du hast Familie und willst nicht, daß irgendwer Hand an sie legt.

Lerne Deine Waffe genau kennen.

Denn nur so kannst Du verhindern „aus Versehen“ einen Zivilisten umzubringen. Außerdem hilft Dir das Wissen um Deine Waffe, daß Du sie jederzeit beherrschen kannst. Bei Bedarf und Möglichkeit natürlich. Das Wissen um Deine Waffe wiederum steigert Deine Überlebenschancen.

Merke Dir das!

Studiere die technischen Tabellen und Daten für Deine Waffen.

Das ist eine Art erweiterte Gebrauchsanleitung. Als Nichtsoldat muß Dir bewußt werden, daß keine Kugel, egal aus welcher Waffe,
nie geradeaus fliegen wird.

Jedes Geschoß hat eine ballistische Flugbahn mit Höhen und Tiefen. Die Bestimmung des Ziels, die Entfernung zum Ziel, die Windrichtung und Windstärke sind elementares Grundwissen. Wenn Du diese Grundkenntnisse verinnerlicht hast, dann verringerst Du Zeit.

Zeit ist Leben.

Du kannst den Stabilitätsfaktor von Geschossen genauso berechnen, wie den Drall und das Geschossgewicht. Es gibt im Internet genug Beiträge hierzu. Jetzt hast Du noch Zeit Dich darüber zu informieren und auch wenn Du nie Experte darüber wirst, das annähernde Wissen darüber kann Dir und Deinen Kameraden sehr nützlich sein.

Wähle stets eine Waffe, die auch Deine Kameraden haben.

Der Grund kann lebensrettend sein:

Du wirst kein ganzes Arsenal von Munition mit Dir herum schleppen können, sondern nur eine diverse Anzahl von Patronen. Sollten sie Dir ausgehen, dann „leihen“ Dir die Kameraden welche und umgekehrt.

Teilen ist ein wichtiges Element im Kampf.

So kannst Du auch von einem toten Kameraden Dir dessen Munition holen. Aber zuerst die Erlaubnis Deines Vorgesetzten abfragen. Wenn fragen in Deiner Situation möglich ist.

Ab und zu ist es unerlässlich, daß einzelne Kämpfer ihrer Einheit einen Auftrag autonom ausführen müßen. Das bedeutet, Du wirst alleine auf Dich gestellt sein.

Nimm so viel Munition wie Du kannst mit. Berechne wie viele Schuss in ein Magazin Deiner Waffe passen und nimm das 3fache mit. Diese Lebensversicherung nicht einfach in die Hosentaschen stecken, sondern in einem leichten Rucksack verstauen.

Wichtige Erkenntnis für einen autonomen Auftrag:
Spare Gewicht!


Daher sollten auch Deine Nahrungseinheiten und Wasser gering gehalten werden, aber ausreichend für die doppelte Zeit der von Deinem Vorgesetzten angesetzten Ausführungszeit.

Das bedeutet im Klartext:

Dein Auftrag wird mit 4 Tagen berechnet, so haust Du das Doppelte an Zeit oben drauf - wären somit 8 Tage. Wie gesagt, Schokoriegel, Energiesnacks und entsprechende Energiedrinks sollten im Hinterkopf sein und im Rucksack verstaut werden.

Beim Bepacken Deines Equipments daran denken, dass Dein vorderer Körperbereich den Vorratsrucksack tragen muss. Einerseits verschafft Dir das keine Bewegungsfreiheit im Falle eines Falles und bei einem zu Boden gehen bist Du ein Ziel, dass sichtbar sein wird. Weil Dein Körper durch den vorderen Rucksack eine Erhöhung ist.

Auf der anderen Seite hast du den Rücken soweit frei für anderes Equipment. Bist Du aber im Trupp unterwegs, dann den Rucksack nach hinten auf den Rücken, Gewehr nach vorne. Dazu unten im Text mehr.

Granatsplitter leider nicht aus der Konditorei

Granatsplitter (< Youtubefilm) schmecken super, aber wir sind hier nicht in einer Konditorei und schlemmen uns durch die süsse Theke. Die meisten Toten und Verletzten kommen von ∞ Splitter (< Wikipedia, deutsch) der anderen Sorte.

Eine gut gefütterte Winterjacke kann Dich vor kleinsten Geschossen schützen, aber je grösser die Dinger, desto wahrscheinlicher das Risiko von schwersten Verletzungen bis hin zum Eintritt ins Himmelstor.

Vergiß nie eine Kugelsichere Weste anzuziehen.

Egal ob du mit Deiner Truppe unterwegs bist oder autonom. Laß Dir das richtige Anziehen von der Weste von erfahrenen Kameraden erklären und wenn Du unsicher bist, ob Deine Weste richtig sitzt, dann frage nach. Niemand in der Truppe wird Dich daher auslachen, sondern Dir Achtung und Respekt zollen.

Kein Grund zur Freude ist, wenn Dich eine Kugel trifft.

Denn die Energie einer Kugel (Geschwindigkeit, Kaliber, Windrichtung, Abstand vom Lauf zu Dir als Ziel) muss Dich nicht gleich an die Himmelspforte befördern, sondern reisst ein dickes, fettes Loch in Deine Klamotten. Da kann es schon vorkommen, dass Dein Schokoriegel nur noch Schokososse ist.

Bedenke: Bei einem Treffer sind fast immer die Rippen angebrochen oder gar durchgebrochen und auch Deine Organe können Schaden nehmen. Ich erinnere an innerliche Blutungen.

Freue Dich daher nicht zu früh, wenn aus deinem Körper kein Blut tropft. Es werden Dich genug Schmerzen fühlen lassen, was eben mit Dir passiert ist.

Granatwerfer sollten nicht
von Deinen Händen als Laie
angefasst werden.


Die Dinger sind ∞
echte Monster! (< Youtubefilm) Überlasse diese Waffe Deinen erfahrenen Kameraden und halte Dir die Ohren zu!

Die Wirksamkeit von Granaten wird überschätzt. Es gab Fälle, in denen Granaten in einem kleinen Raum explodierten und im Inneren nur leichte Granatschläge zu hören waren. Die Auswirkungen einer solchen Situation kannst Du Dir selbst in Gedanken ausmalen.

Raucher?

Ganz schlecht! Wenn Du Dir demnächst eine Zigarette anzündest, so beobachte den Rauch. Zigarettenrauch sieht da draußen im Feld jeder im Umkreis bis zu 200 Metern - wenn es dumm läuft.

Die Sichtbarkeit des Rauches kommt auf die Witterungsverhältnisse, die Tages- und Nachtzeit an. Manches Mal sind es auch nur 50 Meter Entfernung wo man den Rauch einer Zigarette sehen kann - auf alle Fälle rauche nie im Einsatz!

Ist auch besser für Deine Gesundheit.

Niemand will, daß der Gegner sich hinter seinem Gebüsch schlapp lacht, wenn einer hustend und röchelnd durch das Gras schleicht. Was auch unterschätzt wird von Rauchern ist die Tatsache, wenn Du eine Zigarette rauchst und der Rauch durch den Wind davon getragen wird, riecht am anderen Ende des Gebüschs Dein Gegner deine Zigarette. Was denkst Du, wie Dein Gegner, der seit Tagen nichts durch die Lunge jagen konnte, weil er sich an diese Warnung gehalten hat, reagieren wird?

Auch Nichtraucher riechen Zigarettenrauch!
Zigarettenrauch riecht man und der Rauch ist sichtbar!

Horche und warne!

Solltest Du auf einem Trip irgendein Geräusch gehört haben, so stoppe sofort und warne die Kameraden!

Halte Dein Maul! Kein Wort! Nur Handzeichen.


Lege Deinen Zeigefinger auf die Lippen als Signal, dass jeder ruhig sein sollte. Deute an, dass Du etwas gehört hast. Dabei kannst Du die Hand an Dein Ohr halbförmig halten und zeige in die Richtung woher du das Geräusch vernommen hast. Dieses "Zeigen" kann mit der Hand oder auch mit den Augen erfolgen.

Die Jungs werden Dich zwar zur Sau machen, wenn keine Gefahr drohte - doch es könnte auch das Leben von Euch allen retten, wenn Du Dich so verhältst.

Bei Geräuschen nie aufrecht stehen, sondern sich hinknien oder hinlegen und Schussbereit sein. Das ist anstrengend. Übe also schon heute „hin knieen, aufstehen, hinlegen, aufstehen“ - ist übrigens eine gute Übung für die Beinmuskulatur.

Halte Deine Finger still!

Bei jeder aktiven Sicherung draußen im Feld darf sich
keiner Deiner Finger am Abzug Deiner Waffe befinden! Erst wenn es die Situation erlaubt dürfen Deine Finger das tun, was nötig ist.

Die Bekreuzigung

Bei Märschen trage Dein Geweht vor Deinem Brustbereich und schaue, wie Deine Kameraden ihre Arme und Hände dabei halten. Es ist so einfacher zu tragen und Du hast bei Bedarf sofort die Finger an der Sicherungsverriegelung und Dich in Stellung zu bringen.

Hier hast Du eine ∞
grosse Abbildung. (< anytimes) oder ∞ hier (< dbwv)

Daher noch einmal mein Appell an Dich:

Lerne die Funktion Deiner Waffe auswendig.
Du mußt sie im Schlaf beherrschen können!


Nächstes Szenario:

Du gerätst in einen Hinterhalt und eine Minenexplosion fliegt Euch um die Ohren.

Mache Dir heute schon bewußt, dass Du hochkant in eine Richtung fliegen und unsanft auf dem Boden auf knallen wirst. Dein Gewehr wirst Du in einer völlig anderen Richtung wieder finden. Das ganze Szenario kann bis zu 300/400 Meter betragen.

Mache bei Dir eine Bestandsaufnahme Deines Körpers - sofern es noch gehen sollte. Ansonsten bete wenn es noch Zeit ist.

Ein Himmelreich für eine Matratze?

Vergiß es! Wer im Dienst schläft verliert sein Leben. Denn der Feind wartet nur darauf, daß Deine Augen sich schließen werden. Außerdem ist Dein Geschnarche Kilometerweit zu hören. Wenn Du also autonom unterwegs bist, vergiß Schlaf. Mit der Truppe zu sein, bedeutet, ihr könnt Euch abwechseln für eine Mütze voller Schlaf. Die Kameraden werden Dir schon einen Fußtritt verpaßen, wenn Du Schlafgeräusche von Dir geben wirst und umgekehrt mußt auch Du das machen.

Der Feind hört und sieht Dich!


Scheisse, Scheisse und nochmal Scheisse!

Aus höchst persönlichen Erfahrungen kann ich Dir sagen, daß es da draußen nichts besseres gibt als flauschiges Klopapier! :) Ey, das kann die ganze Stimmung in Dir enorm anheben.

Es gilt bei diesem menschlichen Akt:

Nur zwei Personen gehen um die Ecke. Einer sichert den anderen ab. Sollte aus irgendwelchen Gründen keine Zeit sein, so gedulde Dich. Außerdem kannst Du davon ausgehen, daß wenn Du Dich in einer heiklen Situation befindest, der Körper solche Funktionen herunter fährt. Es sei denn, Du hast etwas schlechtes an Nahrung zu Dir genommen. Dann gute Nacht. :)

Im Knien kannst Du auch urinieren. Kein Problem. Deine Kameraden wissen das.

Hattsie! Gesundheit.

Niese niemals laut. Hebe Deinen Arm an und niese in die Beuge und ganz still in Dich hinein. Ganz still.
Nein, besser: sehr still. Am besten niese nicht!

Das kannst du schon heute trainieren: Bei einem Niesgefühl lege Deine Zunge an das Uvula, dem ∞ Zungenzäpfchen (< Wikipediafoto) und spiele mit der Zunge damit. Das Niesen wird Dir vergehen.

Bitte, sage nie einem Kameraden, der eben genießt hat Gesundheitswünsche. Bitte. Das kann unter Umständen echt böse ausgehen.

Lauf! Lauf!

Wer im Gelände nur spazieren geht und nicht schnell geht, stirbt.
Lerne: Wer langsam läuft - stirbt schnell.

Zwei Personen betreten einen Raum:
zuerst ist es die Granate, danach Du!


Das ist kein Witz, sondern Ernst.

Noch ein Rat von mir: Wenn es Dir einmal nicht "gut" gehen sollte, Du eine Pause brauchst, dann rede mit Deinen Kameraden und Deinem Vorgesetzten offen darüber. Bleibe lieber ein paar Stunden hinter den Linien, als daß durch Dich Deine Kameraden oder Du selbst gefährdet werden. Niemand in der Truppe, (hoffentlich) auch nicht Dein Vorgesetzter wird Dir diese Bitte abschlagen. Denn alle wissen, daß Du aus dem Zivilleben kommst und kein ausgebildeter Kamerad bist

Demnächst mehr über das Thema.


foxtrottel