Moishele’s Familienbande


Des Moishele’s Familienbande

Endlich Feierabend!

Die Fahrkünste um diverse Schlaglöcher auf den Straßen sind fast schon Routine, das Gehupe gegen Fahrradfahrer, Fußgänger, Handkarren u ä Verkehrsteilnehmer gehört zum Alltag, bis die alte, treue Karre die Einfahrt wohlverdient einbiegt.

Radabumm!

Es Moishele kneift die Augen zusammen, und stöhnt zart vor sich her. -
Auch das noch. - Entglitt ihm gedanklich der Satz. - Nun gesellt sich zu den nicht mehr vorhandenen Stoßdämpfern auch noch der Auspuff. - Lautes Gebrüll läßt es Moishele hochschrecken. - Ist durch den verloren gegangenen Auspuff wem etwas geschehen? -

Kinder toben um die alte, treue Karre.
Es Moishele läßt seine Stirn schwerfällig auf das Lenkrad fallen.


- Herr im Himmel, womit habe ich das verdient? Können Eltern ihre Kinder nicht dazu erziehen, einen Menschen im fortgeschrittenen Alter nicht derartig zu erschrecken? Warum gibt es überhaupt Kinder, warum müßen sie denn derartig laut sein? -

Fragen über Fragen, die durch das Aufreißen der Fahrertür gebremst werden.

< Moishele! Du bist gefangen >, so eine Piepsstimme feststellend.

Es Moishele erhebt seinen Kopf, schaut den vor ihm stehenden Knaben müde an, und nickt ergeben. Langsam erhebt sich es Moishele aus dem Fahrersitz, gleitet dem Eroberer direkt in die Arme, und schaut dabei gleichzeitig in gebückter Haltung gen Auspuffanlage, die jedoch noch dort angebracht ist, wo sie hingehört.

- War der Knall etwa nicht ...? -

Zu mehr kam es Moishele nicht mehr in Gedanken, da der Knabe anscheinend die Körperhaltung vom Moishele als Einladung betrachtete. Es Moishele bekam nämlich mit einem Knüppel mächtig eine auf die Rübe. Auf allen Vieren wird's Moishele nun endgültig ein Gefangener.

Die Kinderschar bindet Moishele an den gegenüberliegenden Laternenpfahl, und just in dem Augenblick, als der letzte Knoten im Strick von der Horde Kinder verarbeitet, ruft eine Mutter zwei Häuser weiter die Kleinen zum Essen. Flugs, da sie alle artige Kinder sind, huschen sie von dannen, hinter laßen jedoch einen Gefangenen am Laternenpfahl.

Es hilft nichts, die Burschen verstehen ihr Handwerk!

Es Moishele ist nun wirklich Gefangener, und hängt buchstäblich in den Seilen, bis Rettung naht? Doch weit gefehlt. Der Rabbe radelt vorbei, jedoch nicht ohne die überaus netten Worte über die Frage meines Wohlergehen hinterlaßend. Leider radelt der Herr mit Hut am Moishele vorbei, ohne ihn zu befreien.

-
Na warte, dich erwisch ich in der Synagoge, dann wird’s Moishele
dir die Kerzen um die Ohren hauen, du alter radelnder Prediger!
-

Die Augen kurz gen Himmel gerichtet, mit einer ausstoßenden Entschuldigung für die seinigen Gedanken. Doch in Anbetracht der misslichen Moishelage, gegen den radelten Unnützling, war sie berechtigt. Diese Verwunschung gegen den Rabbe.

Die Kindergeburtstagsrasselbande scheint das Moishele endgültig vergeßen zu haben, bis daß die ersten Mütter ihre Kinder abholen wollen. Eine Mutter erbarmt sich und befreit nach knapp drei Stunden in sengender Sonne den Gefangenen!

-
Wenn das meine wären...
ushazsvbsadhufncuaghsfhbaiclfbna!!! -

Nachdem es Moishele endlich die Dusche beehren konnte, um sich vom Schweiß zu befreien, den Kühlschrank geleert, die Post durchgesehen, kam des Moisheles liebes Schwesterlein von gegenüber mit Kuchenresten angetänzelt, und gesteht
ihm, daß er am Pfahl richtig sexy ausgeschaut hätte.

Da fiel dem Moishele aber die letzte Bartstoppel aus dem Kinn!

Was soll Mann unter dieser Aussage bloß verstehen?
Was ist bitte ein
_ am Pfahl festgebundener, sexy ausschauender Mann _ ??

Woher bitte schön kennt meine Schwester eigentlich dieses Wort?
Sexy... was für eine Bezeichnung.
Schaut’s Schwesterherz vielleicht zu viel fern?


Am Abend ruft’s Moishele seinen Schwager an, schildert ihm das Geschehene mit der Aufforderung, daß seine werte Gattin doch besser auf Haus und Kinder achten solle, denn solch verbale Ausschweifungen würden sich nicht ziemen! Der Schwager gelobt ein Gespräch mit der Dame seines Hauses.

Gut. Sehr gut!!

Am nächsten Tag trafen wir uns wie gewohnt beim Gottesdienst, wobei des Moisheles Schwester ihn vorab bei Seite nahm und trocken meinte:

<
Weißt du, obwohl du mein Bruder bist, schaust du noch richtig fesh aus. Das meint auch meine Freundin Grit, als sie letzte Woche zu Besuch war. >

Daher weht also der Wind!
Ein Frauenkomplott. Da braucht eine wohl einen Ernährer?
Aber nicht mit dem Moishele! Garantiert!

Des Moisheles Antwort zur Schwester war nicht wie sie gewohnt höflich, sondern barsch. Moishele verwies sie an ihren Platz in der Küch', denn als Heiratsvermittlerin sei sie völlig ungeeignet.

Seit diesem Vorfall meiden brüllende Kinder, sowie des Moisheles Schwester, das seinige Revier! Der Sieger, in diesem Falle selbstverständlich es Moishele, hat erfolgreich sein Grund, seinen Boden sowie sein Leben eretten können, nach dem Motto:

My home is my castle!

Endlich hat’s Moishele seine verdiente Feierabendruhe inklusive ohne Weibergejammer.

<
Danke Herr im Himmel, du bist ja so gnädig zu den Menschen! >
{ in dieser Angelegenheit vor allem zu mir }


sommerdessert3987



Heute erhalten Sie, werte Nichtmitleserinnen, und Nichtmitleser einen kleinen Einblick in des Moishekühlschrank. Bestimmt ist Ihnen aus den Sommern bekannt, daß ein Stehen am warmen Herd, die Suppe, welche im Topf vor sich her köchelt, durch die herunter rinnenden Schweissperlen eher noch verwässert wird, als daß sie kräftig durchzieht.

Sommerzeit ist eine Zeit, welcher der Körper immens viel Kalorien verbraucht, der Mensch jedoch keine im Magen schwer liegenden Speisen zu sich nehmen sollte.

Es Moishele möchte Sie am Genuß des Sommers teilhaben lassen, mit:

Orangen-Quark-Dessert

Zu unserem erfrischenden Dessert empfiehlt die Küch' pro Person:

1 Orange
Quark, die Menge nach Belieben, hier im Rezept sind es drei Eßlöffel,
1 Schokoladentafel mit 100 Gramm

Wir teilen mit einem Messer die Orange in zwei Hälften, höhlen die nun vor uns liegenden Hälften mit Hilfe eines Löffels aus, und geben den herausgeschabten Orangeninhalt in eine Schüßel. Das Orangenfleisch zerkleinern wir mit einem Mixer, oder Zauberstab. Wer nicht so viel Fruchtsaft mag, kann diesen in einem separates Glas auffangen, und trinken.

Zu unserem Orangenbrei geben wir nun den Quark, und verrühren beides kräftig miteinander. Nun trappieren wir eine hohle Orangenhälfte auf einem Tellerchen, und geben vorsichtig die Quark-Orangenmasse hinein.

Auf dem Herd schmelzen wir ein Täfelchen Schokolade, und das flüssige Süß dekorieren wir, je nach Können, auf der Quarkmasse. Respektive wer es ausladender haben mag, um sein Nichtkönnen als Dekorateur zu kaschieren, auch den Teller.

Es ist nicht gerade lustig, gerade das am Teller klebende Süß' nach seiner Erhärtung auf diesem in den Mund zu bekommen. Vielleicht reichen Sie mir, werte Nichtmitleserschaft, Ihren Rat ein, wie die Schokolade einfacher, und ohne Hilfe von Hammer und Meisel vom Teller entfernt, und genoßen werden könnt' ?

Die Schokolade härtet nämlich wieder aus, und wenn Sie das Dessert für ein paar Minuten kurz in den Froster stellen, können Sie ein wunderbar erfrischendes Sommerdessert genießen. Inklusive Schaberei an der Schokolade!

Auch Kinder genießen dieses Moisheledessert, da nicht nur Vitamine, sondern auch Schokoladengenuß erlebt werden kann.

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