Überleben in Eiseskälte
Überleben in Eiseskälte - möglich?
Einige machen den fatalen Fehler bei um die Nullgrad Celsius keine geeignete Bekleidung tragen zu wollen. Diese Spezies vergisst sehr schnell, dass sich die Temperatur verändert, sobald noch Winde aufkommen.
Diese gefühlte Temperatur nennt sich ∞ Windchill.
Gehen wir einmal fiktiv die nicht selten vorkommende Situation durch:
Du gehst spazieren, es ist um die Plus 2 Grad, Sonnenschein, kaum Bewölkung. Der Uhrzeiger steht auf 14,30 Uhr. Wir schreiben den Monat November.
Deine Bekleidung:
Unterwäsche, T-Shirt, eine dünne Windjacke, Jeans, Bergschuhe.
Keine Mütze dabei, kein Schal, keine Handschuhe, denn "es ist ja sooo schön draussen".
Um 14,45 Uhr ziehen dicke, kräftige Wolken auf, der Wind beginnt sich fühlbar zu regen. Die Temperatur fällt auf Minus 1 Grad, die Sonne geht rasch unter. Da die Landschaft bergig ist, verschwindet die Sonne um 15,03 Uhr komplett hinter einem Berg, Sterne werden zwischen der mittlerweile grossen Wolkenformation sichtbar. Die Temperatur sinkt rapide ab auf Minus 9 Grad.
Nun stehst du da und der Weg zum Auto ist lang!
Merke:
Über 80 % der Wärme verliert ein Körper über seinen Kopf, wenn du anfängst zu frieren, schwächt das zuerst deine Konzentrationsfähigkeit. Das bedeutet: schön auf dem Weg bleiben, woher du gekommen bist, sonst ist die Gefahr, dass du dich verläufst sehr gross.
Sehr schnell kann es zu Erfrierungen und Unterkühlungen kommen. Schütze daher so schnell wie möglich deine Extremitäten!
Da du keine Pappe oder Papier zur Hand haben wirst in der freien Wildbahn, suche dir Tannenzweige. Laubbäume haben nämlich ihr Blattwerk schon lange abgeworfen. Stopfe nicht die dicken Äste unter die Jacke, sondern breche dir die schmalen Ästchen, die biegsamen und nicht zu harten ab. Die kleinen Äste schützen deinen Körper vor eindringenden Wind, der dich schnell auskühlen lässt.
Wenn es dir irgendwie möglich ist, bedecke deinen Kopf!
Dafür kannst du zur Not deine Unterhose benutzen! Bedecke damit auch deine Ohren, denn die Läppchen sind besonders empfindlich für Erfrierungen.
Die Temperatur sinkt auf Minus 15 Grad, starke Winde wehen, so dass sich die Äste der Bäume beginnen stark zu bewegen.
Bleibe nie stehen, sondern gehe weiter. Bewege dich!
In der Kälte verbraucht der Mensch sehr viel Energie, du solltest immer eine Kleinigkeit zu Essen mit dir tragen. Sei es eine kleine Packung Kekse oder Schokolade.
Fasse nie blosses Metall mit den Händen ohne Handschuhe an.
Du könntest dir die Haut abziehen!
Solltest du ins Schwitzen geraten, wirst du noch schneller abkühlen, daher gehe langsam voran, bewege dich, aber nicht so schnell, dass du anfängst zu schwitzen.
Wie bei jedem Notfall versuche Hilfe zu rufen (wohl dem, der einen voll geladenes Mobiltelefon dabei hat oder in der Wildnis Empfang verzeichnen kann).
Wenn du an deinem Auto angekommen bist und den Motor gestartet hast, fahre nicht gleich los, denn du bist am Zittern und deine Konzentration ist nicht gut!
"Taue" dich erst ein wenig auf, bevor du das Gaspedal bedienst.
Grundsatz:
Nie - und da kann das Wetter noch so schön sein wenn ihr aus dem Haus geht - nie ohne Mütze, Handschuhe, Schal, Nahrung und etwas zu Trinken aus dem Haus. Tragt stets einen kleinen Rucksack bei euch. Die Sachen sind nicht schwer und somit tragbar.
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Seit hier über Anders wo? geschrieben wird, erreichen mich mehr und mehr Anfragen über das Kontaktformular. Speziell häufen sich die Fragen über Selbstständigkeit und die Eröffnung eines so genannten Huskycamps für Touristen. Nun wird es heute hier einen einmaligen Antwortsbeitrag auf Fragen, die auf solche Vorhaben abzielen, geben und das endgültig!
Immer wieder erreichen uns schriftliche Anfragen, in denen geschildert wird, dass nach Schweden umgezogen werden und zum eigenen Lebensunterhalt ein Touristikcamp mit Huskyfahrten aufgebaut werden möchte.
Hier grundsätzliche Fragen und weitere Ausführungen auf die Fragen, was zum Aufbau von solch einem Camp benötigt wird:
1. Wenn ein Huskytourencamp für Touristen so lukrativ wäre, wie es sich der Mitteleuropäer vorstellt, warum haben die Einheimischen diese Einnahmequelle auf diesem Marktsegment noch nicht entdeckt?
2. Wenn wer sich wirklich mit einem solchen Vorhaben auseinander gesetzt hätte, dann hätte er über mehrere Jahre hinweg den Markt hier in den einzelnen Regionen beobachtet und schnell festgestellt, dass in den letzten fünf Jahren (2010 bis 2015) von 10 neuen Anbietern alle wieder vom Markt verschwunden sind, weil sie aufgegeben haben.
Stellt Euch folgende Fragen:
° Wer wäre für Euer Vorhaben Euer Kunde,
° wo sind für Euer Vorhaben Eure Kunden?
° Habt Ihr eine gründliche Marktbeobachtung inklusive Statistik über mindestens fünf Jahre durchgeführt?
Denn solche Arbeit erstellt jedes seriöse und erfolgsorientierte Unternehmen! Das nennt sich dann: Businessplan und jede Bank möchte diesen zur Vorlage.
Bitte bedenkt, dass ab einer diversen Anzahl von Hunden grundsätzlich (ob mit oder ohne Selbstständigkeit) eine gesonderte Lizenz von den hiesigen zuständigen Behörden benötigt wird. Sollte wer in Sachen Hunde mit einer Firma selbstständig sein wollen, so muss diese Lizenz vor Eröffnung der Firma vorliegen, sonst ist die Tätigkeit illegal und wird entsprechende rechtliche Schritte nach sich ziehen.
Nächstes Thema, was ein so genanntes Touristikunternehmen in Schweden betrifft, was so manch einer gedenkt zu eröffnen oder gar schon eröffnet hat und sich damit in einer rechtlich sehr prikären Situation befindet.
Es wird von diversen Touristikanbietern in Schweden, die mit Huskytouren für Kunden werben, innerhalb dieses Segments auf deren Homepages folgendes angeboten:
Jobangebot / Praktikantenstelle frei
Suchen Doghandler -
danach wird die Tätigkeit aufgeführt und im Anschluss kommt folgender Satz:
Kost und Logi frei.
Diejenigen, welche diese Stellenangebote anbieten, möchten doch einen Blick ins Gesetz werfen. Denn das ist und bleibt illegal! Wir befinden uns bei diesem Thema im arbeitsrechtlichen Bereich und da kennen die Behörden keine Gnade!
Es muss ein Arbeitsvertrag nach europäischen Recht dem Angestellten ausgehändigt werden. Es müssen Sozialversicherung, Rentenversicherung usw. vom Arbeitgeber abgeführt werden. Also die üblichen Anmeldungen von Angestellten und die dazu gehörigen Abgaben an die zuständigen Stellen sind unumgänglich!
An dieser Stelle werden sämtliche Arbeitssuchende ausdrücklich gewarnt, sich nicht auf solch unseriösen Stellenangebote einlassen zu wollen. Ihr bekommt keine Lohnzahlung, müsst sämtliche Reisekosten selbst bezahlen, ihr seid weder Kranken- noch Unfall- oder gar Rentenversichert!
Den Touristen wird dringend angeraten, sich von solchen Touristikangeboten - hier speziell so genannte Hundecamps mit Huskyfahrten oder / und Ausbildungsangeboten als Musher - fern zu halten, wenn diese Anbieter auf ihren Firmen-Onlineangeboten keinen Nachweis über ihre Mitgliedschaft innerhalb der zuständigen Touristikbranchenverbände zur Verfügung stellen.
Auch ist es bei diversen Anbietern, die in Schweden so genannte Huskytouren und / oder andere Touristikangebote offerieren üblich, ihre Gäste selbst vom Flugplatz abzuholen oder hinzubringen. Es benötigt aber eine gesonderte Lizenz für solche Transporte. Diese Lizenz sollte für Sie als Tourist nachvollziehbar auf dem entsprechenden Onlineangebot vermerkt sein, bzw. der Anbieter hat Ihnen auf Nachfrage diese Lizenz vorzulegen.
Bitte prüfen Sie als Tourist vor Ihrer Buchung, ob der Anbieter seriös ist und bei dem entsprechenden Touristikverband sein Unternehmen gemeldet hat. Lassen Sie sich gegebenenfalls auch die Lizenz für die jeweilige Hundehaltung zeigen.
Geht es Dir im Leben zu gut, kaufe dir einen Alaskan Malamute!
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