Interview I.



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alles auf einen Blick -


Teil 1

Vor einigen Zeiten gab es eine Reportage über Doc Mozart. Diese Reportage, die nie veröffentlicht wurde, aber an Doc Mozart weitergeleitet wurde. Die Reportage wurde vor Ort gemacht.

Eine Übersetzung. Eine Erzählung.
Eine Wiedergabe. Ein Auszug.


J = Journalistin
DC = Doc Mozart

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Plötzlich bebte die Erde, es krachte und das Feuerwerk begann



Es war nicht einfach Doc Mozarts Vertrauen für dieses Interview zu bekommen, um so stolzer bin ich darauf dass es zu Stande gekommen ist.

An dieser Stelle ein Danke an ihn und seine Kameraden, seinen Vorgesetzten, seinem Assistenten und alle denjenigen, die dazu beigetragen haben, dass dieses unerwartete Projekt zu Stande kommen konnte.

Es war um die Mittagszeit und im Gewusel der Stadt kamen wir mit dem Auto nicht weiter voran. Durch das Radio konnten wir erfahren, dass es an einer Kreuzung vor uns eine Explosion gegeben hätte.

Dabei wären Verletzte und Tote dabei.

Wir, das waren mein Kameramann, mein Tonmann, unser einheimischer Scout, unser Fahrer und ich, stiegen also aus dem Auto und wollten zu Fuss weiter zu unserem Hotel, das ein paar Strassen weiter auf uns wartete. Der Fahrer sollte nachkommen. Ich wusste von Said, so hiess unser Scout, dass hier ein kleines Quartier der schwedischen Streitkräfte eingerichtet war. Eine Art Aussenstelle vom Hauptquartier draussen vor der Stadt. In der Aussenstelle war eine kleine Ambulanz für die Einheimischen hier im Stadtviertel eingerichtet worden.

Ich wusste auch von einem ihrer Soldaten, den sie Doc Mozart nannten und der schon öfter hier im Land Einsätze absolvierte. Wir trafen hier im Land niemanden, der diesen Namen nicht mit einer Art Ehrfurcht aussprach oder gar ein negatives Wort über diesen mir Unbekannten verlor.

Für ihn aber war ich auch hier. Ich wollte ihn vor die Kamera haben.

Die Luft vibrierte vor Hitze, der Duft von allerlei Schweiss und Gekochtem vermischte sich mit den Abgasen des Verkehrs. All das eingetunkt in den Lärm, den die Strassen abgaben.

Als wir uns durch die Menschenmenge quetschten um in unser Hotel zu gelangen, rief plötzlich Said ganz aufgeregt und sehr untypisch für einen Einheimischen auf die andere Strassenseite hin:

Doc! Doc!

Dabei fuchtelte er mit seinen Armen, als ob es um sein Leben ginge.

An der gegenüber liegenden Strassenecke stand ein Soldat und schimpfte vor sich hin. Daneben versuchte er ein sehr widerspenstiges Huhn unter seinen Arm zuklemmen. Ich ging direkt auf ihn zu und fragte ihn, warum er so wütend sei. Said wollte mich noch zurück halten, so als ob es ein Verbrechen wäre einen Soldaten anzusprechen. Der Soldat drehte sich nicht einmal zu mir um, sondern hielt plötzlich das Huhn am Hals in die Höhe und sagte zu dessen Richtung:

Wie sieht das Federvieh aus?

Ich musste lachen und sagte spontan:
Etwas irritiert.

Danach gelang es dem Soldaten das Huhn sicher in seinem Arm zu verwahren und verschwand in einer der vielen Gassen. Mein Team und ich gingen ihm nach. Denn ich wollte unbedingt wissen, wer dieser Mann war, dieser Doc Mozart, von dem alle schwärmten und redeten und warum er mitten im Krieg einem Huhn den Garaus machen wollte, wo er doch durch seine Einheit voll versorgt war.

Fortsetzung folgt

Anja Niedringhaus

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